Intensivpädagogisches Angebot „Stand Up“
Hier werden Jugendliche unterrichtet, die aufgrund von Depressionen, Angststörungen und sozialen Schwierigkeiten die Schule längere Zeit nicht besuchen konnten oder Aufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. Klinik-Schule hatten.
Die SchülerInnen werden in einer Kleingruppe von max. 8 Lernenden in einem räumlichen Schonraum der Schule beschult. Die Raumlage ist bewusst so gewählt, dass die belasteten Jugendlichen möglichst wenig ungeplante Begegnungen mit anderen SchülerInnen der Schule haben. Auch der Pausenaufenthalt ist räumlich außerhalb des regulären Pausenhofes gewählt, um den notwendigen Schutzraum zu bieten.
Die SchülerInnen werden den Großteil der Unterrichtsstunden durch zwei SonderpädagogInnen beschult. Durch das KlassenlehrerInnen-Prinzip ist der Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen möglich. Auf dieser Basis wird an den individuellen Lernständen der SchülerInnen angeknüpft und jahrgangsgemischter Unterricht angeboten.
An zwei Tagen in der Woche werden die SchülerInnen im Distanzunterricht (Home Office) unterrichtet. An diesen Tagen steht die Förderung ihrer Selbstwirksamkeit und ihrer Selbstständigkeit im Vordergrund. Da die SchülerInnen aufgrund ihrer massiven psychischen und sozialen Belastungen intensive Interaktion in der Gruppe nur schwer oder gar nicht aushalten können, haben sie an den zwei Distanztagen die Möglichkeit, in ihrem Lerntempo und nach ihrer Tagesverfassung, Leistungen zeitlich flexibel zu erbringen.
Gefestigte SchülerInnen nutzen die Distanztage, um erste praktische Berufserfahrungen in (inklusiv arbeitenden) Praktikumsbetrieben zu sammeln, die später eine berufliche Perspektive eröffnen können. Hier findet eine an ihre emotionale Verfassung angepasste Realitätsüberprüfung statt, die engmaschig von der Schule begleitet wird.
Zielgruppe
- psychisch belastete, introvertierte SchülerInnen
- SchülerInnen, die aufgrund von Depressionen, Angststörungen und sozialen Schwierigkeiten die Schule längere Zeit nicht besuchen konnten
- SchülerInnen, die längere Aufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. Klinik-Schule hatten
Rahmenbedingungen
- sichereres Bindungsangebot (nach Möglichkeit Beständigkeit der Bezugspersonen)
- geschützter Rahmen (angepasster Raum + separater geschützter Pausenhof)
- enge Elternkooperation (Nachfragen bei Fehlzeiten, Rufbereitschaft, Angebot zur Begleitung zu externen Kooperationspartnern)
Unterricht
- Motivation zur regelmäßigen Teilnahme am Unterricht
- Aufbau / Erhaltung einer Tagesstruktur (u.a. durch Rituale)
- Förderung der Arbeits- und Lernhaltung mit dem Ziel einen Schulabschluss zu erwerben
- Lernen ohne Druck / Abbau von Lernblockaden
- individuell angepasste Unterrichtsinhalte, die an Lernstände anknüpfen
- jahrgangsgemischter Unterricht in Kleinstgruppen
Besondere Angebote
- handlungs- und projektorientiertes Arbeiten (z.B. Garten- und Kunstprojekte)
- Distanzlernen zur Förderung der Eigenverantwortlichkeit, Selbstwirksamkeit und emotionalen Entlastung
- tiergestützte Unterrichtseinheiten mit dem Schulhund Lui
- Möglichkeiten der Auszeit und Entspannung
Berufsorientierung
- Förderung beruflicher Perspektiven (Kooperation mit inklusiven Betrieben z.B. Hotel Vivendi und Zusammenarbeit mit der Reha-Beratung der Arbeitsagentur)